Da gab es diesen Schüler, einen Viertklässler, an den ich mich sehr gerne erinnere, weil seine Begegnung mit digitalen und anderen Medien, und deren Zurechtmachung und Einbruzzeln, seine Lebenswelt als eine mich sehr verbüffende, aber in sich stimmige, von ihm serviert wurde.
Er verneinte jedes Format, jede Software, die auf den Schulcomputern installiert war, benutzte nie die von Microsoft vorgesehenen Funktionen. Er benutzte sie in einer kreativen Art und Weise, in dem er die Software in Begegnung mit seinen Geschichten versah.
Alles begann mit drei JPEGs, aus denen er mir, mit schnellen Pfeiltastenbewegungen, ein Filmchen vorführte.
Die.Begleitende.Erzählung.Dazu.War.Sehr.Kurz. Aber unterhaltsam.
Am nächsten Tag gestaltete er mit der Software Paint eine wunderschöne Landkarte eines fiktiven Staates, die er mit Hineinzoomen ins Bild, Herauszoomen aus dem Bild, mir mit, das sei sein privates Google Maps, erklärte.
Mit ernstem Tonfall ergänzte er, dass ja heutzutage ohne Clubausweise gar nichts mehr ginge, ob ich das denn wisse. Er gestaltete also Clubausweise für einen sich in Kürze gründenden Schülerclub, (aus Papier mit Filzer), die Umrisse dieses Clubausweises malte er riesig groß auf dem Schulhof mit Kreide auf.
Kam eine Schülerin oder ein Schüler nahe an die Kreidezeichnung ran, schrie er ihnen laut „Übertritt!“ entgegen.